Unter dem Titel "Destruction créatrice" (schöpferische Zerstörung) schaffen Cyril und Gregory Chapuisat für die Ausstellung im Wartesaal eine raumsprengende und mehrere Etagen umfassende Installation. Im Ausstellungsraum entsteht ein neuer organischer Körper, der aus unterschiedlichsten Perspektiven wahrgenommen werden kann. Von Aussen her gibt die begehbare Architektur keinerlei Aufschluss über ihr Innenleben und die Zugänglichkeit fordert den Besucher zu physischer Beteiligung auf. Beim Betreten der Installation ist der Innenraum nicht mehr visuell erfassbar, sondern nur körperlich erlebbar.

Oftmals sind die erkundbaren Installationen des Künstlerduos eng und labyrinth-ähnlich gebaut, so dass sie klaustrophobische Nöte hervorrufen. In der provozierten Selbsterfahrung konfrontieren die Brüder Chapuisat die BesucherInnen mit Urängsten, etwa die vor Dunkelheit, Isolation, Orientierungslosigkeit. Nicht selten finden sich in den gebauten Räumen aber auch Wohnelemente, die zum Verweilen einladen und eine Ambivalenz zwischen Gefühlen der Isolation und Geborgenheit evozieren. "Destruction créatrice" stellt darüber hinaus aber auch den Versuch dar, die architektonischen Konzepte des Ausstellungsraumes zu untersuchen und deren üblichen Nutzung in Frage zu stellen.

link: Wartesaal